Solarthermieanlage selbst montieren : Häufigste Fehler bei Montage und Betrieb einer thermischen Hochtemparatur-Solaranlage mit Vakuumkollektorröhren
bei zwei oder mehr Kollektorfeldern: fehlende Absperrungen zu den einzelnen Kollektorfeldern, dadurch große Schwierigkeiten bei Spülen und Entlüften der einzelnen Kollektorfelder (meine Empfehlung, falls diese Absperrungen nicht gut zugänglich im Dachbodenbereich unterhalb der Kollektorfelder angeordnet werden können: Separate Solarleitungen je Kollektorfeld bis kurz vor die Solarstation (siehe Referenzanlagen, Familie Niewöhner))
Betriebsdruck bzw. Anlagenfülldruck zu niedrig: Betriebsdruck 2,8 bis 3,2 bar, auch abhängig von der Höhendifferenz zwischen Solarspeicher und Kollektor Anlagenfülldruck 3,5 bis 3,7 bar, auch abhängig von der Höhendifferenz zwischen Solarspeicher und Kollektor
automatische Entlüfter - egal wo postiert - werden durch Dampfbildung zerstört (meine Empfehlung: Keine automatischen Entlüfter installieren, schon gar nicht im Bereich der Kollektorfelder)
Die Wärmedämmung insbesondere um die Solarleitungen ist nicht hitzebeständig genug und zerbröselt binnen weniger Jahre >> hohe Wärmeverluste
Es fehlt der Potentialausgleich (Erdung) der Solarleitungen bzw. des Solarkreises Tipp: Bei vorhandener Blitzschutzinstallation (Blitzableiter) des Gebäudes den Verteilerbalken direkt dort anschließen
Es fehlt der Brauchwassermischer in der Warmwasserleitung am Warmwasseranschluss des Solarspeichers (wenn das Warmwasser diesem direkt entnommen wird), dadurch Verbrüh-Gefahr in der Dusche etc.
Verschraubungen an den Kollektormodulen wurden im warmen bzw. heißen Zustand angezogen (Hintergrund: im warmen bzw. heißen Zustand ist das Messing-Material ausgedehnt. Kühlt es dann ab, ist die Verschraubung ggfs. kaum merklich undicht >> konstanter Druck- und Flüssigkeitsverlust)
falsche Anordnung des Solarfühlers im Speicher
Vorlauf und Rücklauf der Solarleitung an der Solarstation vertauscht: Der Kollektor auf dem Dach ist - wie z.B. ein Holzofen - der Wärmeerzeuger, d.h. die herunterfließende Solarleitung ist die Vorlaufleitung, die hinauffließende Solarleitung die Rücklaufleitung! >> In den allermeisten Solarstationen sitzt die Heizungspumpe im Rücklauf!
Rohrleitungen oder Verbinder in der Solarleitung aus Kunststoff-Material oder verzinktem Rohrmaterial!
in Hochtemperatur-Solaranlagen Pressfittinge verwendet Hintergrund: Diese sogenannten `solarfähigen Fittinge' sind - ich lasse mich gerne belehren! - nur bis 130° C zugelassen.
Ausdehnungsgefäß zu klein ausgewählt
Entlüfter an falscher Position installiert Entlüftung im Idealfall zwischen Speicher und Solarstation im Rücklauf installieren. Dort ist die Solarflüssigkeitstemperatur am niedrigsten, d.h. der Entlüfter hat dort die beste Funktionssicherheit und die längste Lebenserwartung.
Die Solarleitungen aus Kupfer hartgelötet wurde nach Verlegung nicht oder nicht ausreichend gespült >> Zunderbildung beim Hartlöten >> Verstopfungen oder Fehlfunktionen insbesondere in er Solarstation
Solarregelung falsch eingestellt z.B. Einschaltdifferenz zwischen Kollektortemperatur und Speichertemperatur zu klein eingestellt >> Anlage läuft nur kurz an, schaltet zu schnell wieder ab, der Solarertrag erreicht nicht den Solarspeicher, sondern wärmt nur die die Solarleitung umgebende Baumasse auf. darum meine Empfehlung: Einschaltdifferenz ca. 12° bis 15° C >> die Kollektortemperatur sinkt nicht so schnell, die Anlage läuft länger, der Solarertrag erreicht den Solarspeicher und wärmt diesen auf.
Zerstörung der Wärmeschichtung im Speicher z.B. durch zu häufig laufende oder zu stark eingestellte Zirkulationspumpe, dadurch falscher Temperaturwert am Speicherfühler, dadurch Verlust von Solarertrag meine Empfehlung: Bauen Sie einen Schichtenspeicherein ! (siehe auch notwendige Solartechnik im Keller)
zu kleiner Solarspeicher / Pufferspeicher / Schichtenspeicher Viele Heizungsbauer empfehlen ca. 50 Liter Speichervolumen je m² Kollektorfläche. Ich empfehle insbesondere bei dieser Hochtemperatur-Vakuumröhren-Anlage ca. 80 - 90 Liter Speichervolumen, auch um die Stagnation zu reduzieren.