Laufsteg und Dachtritte : Die Installation einer thermischen Hochtemparatur-Solaranlagen mit Vakuumkollektorröhren auf dem Dach

Nach Montage der Verteilerbalken und der unteren Fußschiene mit den Halteschellen für die Glasröhren sollte
- wie bei eigentlich jeder thermischen Solaranlage egal welcher Bauart - ein Laufsteg installiert werden, um bei zukünftigen Arbeiten am Kollektorfeld wie Wartung, Kontrolle oder Reparatur ohne Gerüst, Hebebühne und ähnliche kostenaufwendige Hilfsmittel schnell eingreifen zu können.
Die Betonung liegt dabei häufig auf "schnell", denn gerade bei starker Sonneneinstrahlung am Tage ist es sehr wichtig, schnell Abhilfe bei einem Problem zu gewährleisten, damit die Kollektoren auf dem Dach nicht kochen, die Solarflüssigkeit verdampft, ggfs. sogar `Hardware´-Schäden durch Dampfschläge o.ä. entstehen.
Mit einem Laufsteg unterhalb des Kollektorfeldes ist bei solchen Problemen binnen Minuten (und langfristig betrachtet sehr preiswert) Hilfe auf dem Dach sichergestellt!

Diesen hier abgebildeten Laufsteg bekomme Sie im Dachdecker-Fachhandel oder bei mir.

Der Laufsteg ist idealerweise ca. 2 Dachpfannen unterhalb der Kollektorfelder. Schieben Sie also die entsprechende Pfannenreihe nach oben und befestigen Sie das lange Holz mit Schrauben und/oder Nägeln auf den Sparren, um darauf die Füße des Laufsteges zu befestigen.

Dieser Laufrost ist 800 x 250 mm groß, man benötigt je Kollektorfeld mit 12 Vakuumkollektoren also 2 Stück von diesem Laufsteg.
Idealerweise beginnt der erste Laufsteg unmittelbar neben oder unterhalb des Dachfensters. Wenn das Kollektorfeld im Idealfall ca. 50 cm neben dem Fenster beginnt, benötigt man also 1 Laufsteg für den Tritt zwischen Dachfenster und Kollektorfeld und zusätzlich so viele Dachstege, wie das Kollektorfeld breit ist.

Der Fuß sollte mit dem oberen Ende (da wo auf dem Foto der Daumen ist) voll auf der oberen Pfanne aufliegen. Je nach Größe der Pfanne nutzt man also eines der drei Löcher im Fuß, um das am Holz befestigte Edelstahlband am Fuß anzuschrauben.

Nach Ausrichtung und Befestigung des Edelstahlbandes die Position des Bandes auf dem Holz merken, Dachpfanne wieder herunterziehen und den Fuß des Laufsteges mit dem Edelstahlband verschrauben. Genauso mit dem zweiten Fuß des ersten Dachtritts vorgehen:

Dachrost zwischen die zwei Füße einführen und zuerst durch die mittleren Schraubenlöcher locker anschrauben.
Dann mit Wasserwaage die Neigung des Dachrostes einstellen: Am besten leichte Neigung Richtung Kollektorfeld, denn sollte man doch einmal das Gleichgewichtig auf der Plattform verlieren, neigt man sich automatisch Richtung Dach und nicht Richtung Abgrund ...
(Testen Sie es besser nicht, glauben Sie mir einfach!)

Die Position bzw. Neigung des Dachrostes ist stufenlos zwischen 0° und 60° einstellbar. Egal welche Dachneigung Ihr Dach hat oder wie stark Sie eine Neigung des Dachtritts einstellen möchten: Eines der 10 Schraubenlöcher paßt!

Wir haben in den letzten Jahren bestimmt 10 verschiedene Dachtritte getestet bzw. eingebaut (die uns u.a. vom Bauherrn hingelegt wurden) und dieses verhältnismäßig preiswerte System hat sich als das am beste durchdachte weil variabelste herauskristallisiert!

Dieser Tritt ist geeignet für Tondachpfannen, Betondachpfannen, Biberschwanzziegel und flache Eindeckungen ohne Schiefer!

Info: Wenn Ihr Dachstuhl `kerzengerade´ ist, müßten Sie auf beiden Seiten des Tritts die gleichen Löcher nutzen müssen. Ich habe das aber noch nicht erlebt.
(Bei einem neuen Dachstuhl soll dies der Fall sein können, schrieben mir zwei Kunden. Aber in ein paar Jahren sind deren Tritte wohl auch nicht mehr exakt gerade, da jeder Dachstuhl aus Holz nun einmal arbeitet...)
 

Als letztes die zwei mittleren Schrauben fest anziehen, die bisher nur locker angezogen waren - fertig!

Der Abstand zwischen zwei Dachtritten sollte nicht mehr als eine Fußbreite sein. Je nach Dachpfannengröße ergibt sich in der Regel automatisch ein Abstand von 4-6 cm -> Bild unten